Presseinfo

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Presseinfo zu „Ein Herz für Anarchie“ von Oliver Uschmann:

„Ich erinner mich an einen Tag im Bett vor ein paar Jahren/ als die Gräber uns’rer Eltern nur ein Friedhofsgrundstück waren.“
Was für ein Vers.
Was für ein Bild.
Zeilen, die die Stimmung auf Tommy Finkes neuem Album so perfekt einfangen wie die riesigen Kiefern auf dem Friedhof den Wind, der sie über die Gräber biegt. Zeilen stürmischer Melancholie, gespielt nicht als weinerliche Ballade, wie sie die nachgewachsenen Singer-/Songwriter präsentieren, sondern als schwungvoller Uptempo-Brecher mit trotzigem Humor allererster Güte. Und einem grandiosen Klangwortspiel im Refrain. Man hört: „Und wir hatten keine Pläne/ nur jung sterben, nichts vererben und bei lebendigem Leibe verbrennen.“ Tatsächlich aber singt Finke, wie sich im Beibüchlein nachlesen lässt: „… bei lebendigem Leibe verpennen.“ Der Mann will nicht ausbrennen, bevor er langsam verglüht, sondern einfach nur in den Federn bleiben. Weil er gelernt hat, dass das Leben nicht jeden Tag ein Vanillemuffin ist.

„Ein Herz für Anarchie“ ist erfreulicherweise keine Jungspundplatte. Ihre Referenzen reichen weit zurück bis in die goldenen Tage von Rio Reiser, dessen Phrasierung und Stimmfarbe Takt für Takt stärker Einzug hält. Viele Rhythmen wiederum lassen einen mit nervösem Shuffle-Schlagzeug und aufgekratzten Post-Wave-Ungestüm geistig durch den Regen von London oder die Gassen von Glasgow tanzen. „Jüngstes Gericht“ wartet mit einer putzigen Synthie-Einlage auf. „Das nächste Jahrhundert“ ist die schönste textliche Verarbeitung der Enterprise-Generation um Captain Jean-Luc Picard, die je in einem Popsong, sei er deutsch oder englisch gesungen, untergebracht wurde. Finke klingt frisch wie nie, doch sein Weitblick richtet sich nach hinten und überspringt mit Schwung die vergangenen zehn Jahre. Als hätte es die gespielte Pseudozerbrechlichkeit und den selbstbesoffenen Betroffenheitspathos der deutschsprachigen Popwelt in der Zwischenzeit nie gegeben. Finke dichtet zwar humorvoll, aber verbindlich. Seine „Lieder mit Herz und Verstand gegen das postfaktische Zeitalter“ sind nicht länger die eines einsamen Grünschnabels mit Gitarre, sondern die eines musikalischen Masterminds mit Vollinstrumentierung und Lebenserfahrung, der große akustische Filme zwischen frühen Coldplay, mittleren The Cure und spätem Bosse auf die Leinwand bringt.

Mit dem Werkstück Sprache weiß Finke überaus geschickt umzugehen. Nirgendwo überfrachtet er seine Lyrik mit unnötigen Ausschmückungen, doch was am Ende auf dem Blatt stehen bleibt, offenbart Substanz und Tiefe. Es lohnt, sich zweimal hinzuhören. Es lohnt sich, nachzulesen. Wenn in „Strukturwandel“ in der Mitte der Fluss fehlt, „der hier früher mal gewesen sein muss“, richtet sich die Klage des Verlusts natürlich auch gegen das seelische Vakuum im Inneren des modernen Multitasking-Menschen, der vor lauter Aufgaben und Updates sein Zentrum verloren hat. Die emotional Ausgehöhlten lecken derweil „an 9-Volt-Blockbatterien“, um zu sehen, ob sie noch leben und starren „so lange in den Abgrund rein/ bis der Abgrund sich nicht mehr sicher ist, da zu sein.“ Hin und wieder treibt ihn der Übermut sogar in Formulierungen hinein, bei denen man sich fragt, ob er heimlich die Wortspielmeister des deutschen Hiphop hört, etwa wenn die Menschen beim jüngsten Gericht am Heiligenschein verbrennen wie „in Sekten“. In „Die Revolution“ wiederum packt ihn voller bitterem Sarkasmus eine alte, ungezügelte Punk-Wut auf die wie eine To-Do-Liste abzuhakenden Standardvorstellungen eines bürgerlichen Daseins.

Dabei kann Finke auf seinen persönlichen Lebensweg stolz sein, führte er ihn doch von Beginn an weitab der geraden Straße durch die charmanten Trampelpfade des Künstlerischen. Ein Studium in elektronischer Komposition an der renommierten Folkwang Universität können nur wenige Songwriter ihr eigen nennen; eine Anstellung als Musikalischer Leiter am Schauspiel Dortmund ebensowenig. „Der weiß, was er tut“, nickt da der Hörgeübte mit Kennerblick und wundert sich noch weniger über die Treffsicherheit und Cleverness der wohlgesetzten Töne. Doch allein, das wäre alles nichts wert, lebten Tommy Finkes Lieder nicht von diesem aufrichtigen und glaubwürdigen Zehren, Sehnen und Innerlich-Zerbersten angesichts schmerzlicher Erinnerungen bei ungebrochener Lebenslust und verdammt ungerechtem Verlust. „Panzer fahren im Sudan/ Atomkrieg mit dem Iran/ Taifune über Hawaii, ja das geht alles vorbei!/ aber David Bowie, David Bowie bleibt tot!“ Und die Eltern, deren Gräber vor ein paar Jahren noch ein leeres Friedhofsgrundstück waren. Für jeden, der dieses Gefühl kennt, ist diese Platte eine Offenbarung. Für alle anderen das Charakterstärkste, was man zurzeit im deutschen Indiepoprock hören kann.

Presseinfo zu „Unkämmbar“ von Frank Goosen:

Wer Tommy Finke mal mit umgehängter Gitarre und Mundharmonika gesehen hat, muss natürlich an Joan Baez denken. Da stutzen Sie, was? Und haben gedacht, es sollte doch eigentlich „…muss an den jungen Dylan denken“ heißen. Ich denke an Baezens wunderschönes „Diamonds and Rust“, wo es um eben jenen Robert Zimmermann aus Minnesota geht, den die Sixtees-Sirene als „unwashed phenomenon“ besingt.

Bei unseren Begegnungen machte Tommy Finke zwar immer einen ungekämmten, aber durchaus gewaschenen Eindruck – ein Phänomen ist er allemal. Einer, den man „Liedermacher“ nennen würde, wenn dieser Begriff nicht so ausgelutscht wäre. Also nennen wir ihn „Songwriter“, weil das cool und modern und leicht melancholisch klingt – und all das passt auf Finke wie Arsch auf Eimer, wie man in seiner Bochumer Heimat sagen würde.

Das ist Ihnen zu deftig formuliert? Weil der Tommy doch so ein Lieber ist? Und seine Texte manchmal so traurig? Nun, traurig können viele, das Einzigartige an Tommy Finke ist diese Mischung aus Melancholie und Abgeklärtheit. Die Emotionen ins einen Songs balancieren oft am Abgrund und scheuen auch die großen Fragen nicht: „Ich bin noch jung / frisch gebaut / da sind noch Nähte in der Haut / meine Narben heilen langsam / aber wer hat mich / wer hat mich gemacht?“

Seine neue Platte bietet wieder melodienstarkes Songwriting vom Feinsten, musikalisch noch abwechslungsreicher als seine bisherigen Werke. Lagerfeuer-Songs wie „L. Ein Cello ist dann und wann zu hören, natürlich die Mundharmonika, und mir persönlich haben es besonders die Pauken in „Sag ihnen, dass du sie liebst“ angetan, genauso wie das Piano in „Skeptic“ – ganz nebenbei und meiner maßgeblichen Meinung nach eines der schönsten Stücke deutscher Popmusik der letzten zehn Jahre.

Und man kann eine großartige Platte nicht besser enden lassen als mit einem Lied wie „Mit 17 in Hamburg“. Liebeslied und Vater-Nachruf, eine wehmütige Coming-of-Age-Miniatur, eine Short-Story in Versen. Und die Liebe ist bei Tommy Finke immer wie er selbst: Unkämmbar.


Presseinfo zu „Poet der Affen / Poet of the Apes“:

Wer bereits mit sieben Jahren seinen ersten Tinitus bekommt, der muss entweder in einer äußerst lärmbelasteten Umgebung aufwachsen oder gnadenlos der Musik verfallen sein. Für den Bochumer Tommy Finke trifft letzteres zu und er nimmt das Fiepen in seinem Ohr gelassen als Kainsmal seiner Berufung hin. Denn eines war schon recht früh klar in seinem Leben: nur mit Musik gibt es ein besseres Morgen.

Als Teenager machte er zunächst in der Spaß-Punkband Hummelgesicht seinem Ärger Luft. Irgendwann stellt der Brit-Pop-Fan und Beatles-Fanatiker jedoch fest, dass seine Ambitionen mehr verlangen als Drei-Akkorde für den nächsten Pogotanz. Mit eigenen Songs in der Tasche beginnt er auch solo, allein mit der Akustikgitarre, eigene Songs vor Publikum zu präsentieren.

Mit seiner EP „1000 Meilen” macht Finke 2004 erstmals mit einem an Rio Reiser, Oasis und The Beatles geschulten Songwriting durch eine Indiepop-Veröffentlichung auf sich aufmerksam, die vor allem dank ihrer poetischen Wirkungskraft viel Applaus einfährt. Drei Jahre später erblickt mit „Repariert was euch kaputtmacht” dann 2007 ein Album das Licht der Welt, das den Singer/Songwriter endgültig zu einem der talentiertesten jungen Künstler seiner Heimat adelt.

2010 erscheint mit „Poet der Affen / Poet of the Apes“ ein zweisprachiges Mammut-Album, das alle Songs einmal in deutschen und englischen Versionen enthält, um die Übersetzungen für seine internationale world-wide-web-Fangemeinde direkt mitzuliefern.
Die deutschsprachigen Künstlern sonst eher kritisch gegenüberstehende Musikpresse ist begeistert:


Pressestimmen:

„…im Falle des 28-jährigen Bochumers Tommy Finke hat es tatsächlich mal den Richtigen getroffen… einen versierten Musiker, der zeitlosen Gitarrenpop in bester Beatles-Manier spielt, seinen Bob Dylan ebenso beherrscht wie seinen Rio Reiser, mal mit großen Orchestersounds und Folkpunk laboriert und unpeinliche deutsche Texte singt.“
– Musikexpress 02/2010

„Legt dieses Album in den Player, dimmt das Licht, schließt die Augen und trinkt ein gutes Glas Wein. Eure Träume werden es euch danken.“
– Rote Raupe

„‚Poet der Affen‘ hat das an Gefühl, was dem letzten Kettcar-Album fehlte“
– Lukas Heinser, coffeeandtv.de

„Tommy Finke hat ein feines Indiepop Album aufgenommen, welches zwischen Oasis, Selig, Nationalgalerie und einer Prise The Pogues und Bob Dylan anzusiedeln ist. Könnte in Zukunft noch was werden, mit dem Tommy Finke.“
– Soundbase Online Magazin

„So viel Sonne und Spaß am Musizieren springt unweigerlich auf den Hörer über.“
– Plattentests.de

„…’Poet der Affen‘ ist textlich ausgeschlafen und musikalisch rundum unterstützenswert.“
– Soundmag.de

„Die deutschsprachige Scheibe könnte dabei auch all jene mitten ins Herz treffen, die Rio Reiser schon immer geil fanden, sich aber irgendwann aufgrund der hohen Balladendichte von ihm abwandten.“
– Zuckerkick.com

„Sounds like German Oasis“
– Laut.de

„Tommy Finke hat hier mit seiner Band sehr schöne Indie-Melodien erschaffen, die leicht ins Ohr gehen und auch beim wiederholten Hören immernoch gefallen.“
– Alternative Nation

„Finke verbindet ein melancholisches Fundament mit Aufbruchstimmung“
– Koelner.de

„Ohne den faden Beigeschmack, den allzu krampfhafte Versuche hinterlassen, melancholisch angehauchten Indiepop fabrizieren zu wollen, tun es die fünf einfach, gleiten – nach der EP 1000 Meilen (2004) und Repariert, Was Euch Kaputt Macht (2008) – mühelos durch Album Nummer zwei, und ehe man sich versieht, ist der erste Rutsch auch schon zu Ende.“
– Popmonitor.de

„Unterm Strich ist dem Songwriter-Talent Tommy Finke mit „Poet Der Affen/Poet Of The Apes“ ein glänzender melodienverliebter Zweitling gelungen, zu dem als Referenzgrößen Acts wie Rio Reiser, Niels Frevert, Kim Frank, The Beatles oder Oasis herangezogen werden können.“
– Elektrolurch.com